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Krimi                                            

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die Verschwörung

 

Folge 24:

... Wie auch immer - mit Grübeleien würde ich die Antworten nicht finden. Mittlerweile war die Kiste so verworren, dass es das Beste war, noch mal ganz von vorne anzufangen - in der Gloomy Road. Wieso war Armstrong, der den Auftrag gehabt hatte, Senator Cunnigham zu beschatten, gleichzeitig mit Nancy in der Gloomy Road gewesen?

Ich entledigte mich des Rests meines Feine-Dame-Fummels und stieg in Kampfklamotten. Ich setzte darauf, dass ich fortkam, bevor Mahoney sich vor meiner Haustür einfinden konnte.

Als ich vor dem Lagerhaus in der Gloomy Road eintraf, stand Henrys Knatterkiste davor, aber von ihm selbst keine Spur. Was tat er schon wieder auf eigene Faust?

Ich beschloss, ihm eine Chance zu geben und blätterte derweilen noch einmal in Ceciles Tagebuch: H. P. - Senator Prisby, okay; dann ein Texaner? G.A.?, F.E.? Mein nächster Weg musste mich ins Zeitungsarchiv führen, um herauszufinden, wer sich hinter diesen Abkürzungen verbergen könnte …

Ein Geräusch ließ mich hochschrecken: die Kids von vorgestern! Und immer noch weit und breit kein Henry. Aber ich musste mit ihnen reden, wenn ich weiterkommen wollte. Wenn ich jetzt nicht ausstieg, würden sie denken, ich hätte Angst vor ihnen.

Die Jungs hatten sich in zehn Metern Entfernung aufgebaut, Maiki vorneweg. Ich ließ den Schlüssel im Zündschloss und blieb in der geöffneten Wagentür stehen, bereit, im Notfall sofort verschwinden zu können.

"Hy, Maiki, ich muss mit euch reden!"

Maiki verschränkte die Arme: "Warum? Was haben wir davon?"

"Rache für einen Freund?", schlug ich probehalber vor.

"Was meinst du damit?"

"Jimmy ist tot - habt ihr das nicht mitgekriegt? Vielleicht liegt euch ja genauso viel wie mir daran, den Mörder zu finden."

"Jimmy war nicht unser Freund", kam die abweisende Antwort.

"Aber du wusstest seinen Vornamen, also hast du ihn gekannt", beharrte ich.

"Klar. Er war ja oft genug hier."

Ich hatte ihn! Maiki ließ sich ins Gespräch hineinziehen; sehr schön. Ich schloss die Autotür und ging ein paar Schritte auf die Jungs zu: "Was wollte er hier?"

"Informationen - genau wie du, Lady. Aber er hat sie bezahlt."

Natürlich. "Wenn es das ist, kein Problem. Für gute Ware gibt es auch gutes Geld. Ich heiße Helen." So gut wie Jimmy konnte ich das auch. Ich kramte 20 Dollar hervor: "Vorschuss! - Also noch mal: Was wollte Jimmy hier?"

Maiki griff nach dem Geld und setzte sich dann auf die Motorhaube. "Jimmy ist in den letzten zwei Wochen des Öfteren hier gewesen. Er hat uns gesagt, er sei Detektiv. Und tatsächlich kam er das erste Mal im Gefolge von Frank Eddings und noch einem feinen Pinkel. Das heißt, nicht wirklich im Gefolge, sondern er hat sie hierher verfolgt. Und einmal kam er im Windschatten von Eddings und Senator Prisby. Jimmy war hinter Eddings her."

Jimmy war hinter Eddings her, während er den Auftrag hatte, Cunnigham zu beschatten? Frank Eddings - F.E.? Sollte das das Licht am Ende des Tunnels sein? " Eddings - wer ist das?"

"Ein Immobilien-Hai. Dem gehört das halbe Viertel hier - mindestens."

Ich schüttelte skeptisch den Kopf: "Und kommt persönlich hierher? Das ist doch nicht normal."

"Das macht er erst neuerdings. Ich glaube, das hat was mit Politik zu tun! Aber davon hab ich keine Ahnung."

"Wieso?"

"Wieso ich keine Ahnung habe?" Maiki lachte. "Politik ist nichts für unsereinen."

"Nein, ich meine, wieso glaubst du, es könnte was mit Politik zu tun haben?"

"Weil er mit diesem Senator kam; und den anderen Fuzzy hab ich auch schon mal im Fernsehen gesehen." Maiki sah mich an, als müsse er mir das kleine Einmaleins erklären. "Also eigentlich kommt der sogar dauernd im Fernsehen. Aber frag mich bloß nicht, wie der heißt. Wenn Dad den in den Nachrichten sieht, flucht er immer dermaßen, dass man kein Wort verstehen kann." ... Die Verschwörung

 

 

 

Copyright © 2001 Annemarie Nikolaus
Stand: 26/01/03